12b in der Ausstellung „Flowers Forever“

Am 7. Januar 2025 besuchten wir als Klasse gemeinsam die Ausstellung „Flowers Forever – Blumen in Kunst und Kultur“. Als Profil „Gestalte deine Zukunft“ mit den Fächern Biologie, PGW und Kunst passte diese Ausstellung perfekt zu uns. Zu Beginn haben wir uns im Bucerius Kunst Forum getroffen und aufgeteilt, wer sich in der Ausstellung auf welchen Kernbereich unseres Profils fokussieren würde. Außerdem haben wir Wünsche und Erwartungen an den Inhalt und Umfang der Ausstellung gesammelt, die im Laufe unseres Aufenthalts größtenteils erfüllt wurden. Der Rundgang begann, und wir wurden von Anika, einer freiberuflichen Kunstkennerin, durch die umfangreiche Ausstellung geführt. Sie konnte uns viele interessante Hintergrundinformationen zu Kunstwerken, deren Geschichte und zu kritischen Fragestellungen vermitteln und unsere zahlreichen Fragen ausführlich beantworten.

So haben wir eine Menge über Pflanzen und ihre Bedeutung gelernt. Besonders beeindruckend fanden wir, dass im 18. Jahrhundert Wissenschaftler*innen Pflanzen aus Pappmaché nachgebildet haben, um ihre Strukturen besser zu verstehen. Heute wissen wir, dass es rund eine halbe Million Blumenarten gibt. Ein Highlight war ein Bild von Kresse, das mit einem Rasterelektronenmikroskop erstellt wurde. Die feinen Details, wie die Oberflächenstrukturen und Formen, wirkten fast wie Kunstwerke. Das Besondere an dieser Kresse war, dass sie die erste Pflanze war, von der das gesamte Erbgut aufgeschlüsselt werden konnte. Mit nur 5 Chromosomen und 130 Millionen Basenpaaren ist sie eine der simpelsten Pflanzen. Spannend war auch, dass Pflanzen nicht nach Geschlecht sortiert werden und somit nicht in ein binäres Weltbild einzuordnen sind.

Die Ausstellung bietet auch im politischen Spektrum ein vielfältiges Angebot. Durch den Einsatz verschiedener Medien wird unter anderem der Einfluss des Menschen auf die Natur thematisiert. Ein Beispiel für solche Eingriffe ist ein Bestäubungskorb, der eine Geschichte aus dem alten China erzählt. In dieser Zeit wurden alle Vögel getötet, um schlechte Ernten zu verhindern. Dies führte zu einer Überpopulation von Insekten, die nur mit Pestiziden bekämpft werden konnten. Der Eingriff in das natürliche Gleichgewicht und die Nutzung von Pestiziden stellen auch heute noch ein Problem dar. Ein weiteres signifikantes Ausstellungsstück war eine „Schwangerschaftspflanze“, die in der Vergangenheit von Sklavinnen für Abtreibungen verwendet wurde. Da Abtreibung in vielen Ländern auch heute noch illegal ist, versinnbildlicht diese Pflanze ein fortwährendes Problem und lenkt die Aufmerksamkeit auf sensible Themen.

Künstlerisch vereint die Ausstellung Gemälde, Skulpturen, Fotografien, Medienkunst und Naturwissenschaften. Sie soll den Besucher*innen einen umfassenden Überblick von der Antike bis zur Gegenwart der Kunstgeschichte bieten. Ein zentrales Thema der Ausstellung ist die symbolische Bedeutung von Blumen in verschiedenen Kontexten. Künstler*innen reflektieren und hinterfragen die Grenzen zwischen natürlicher und künstlicher Darstellung und bieten einen Einblick in die vielfältigen Interpretationen und Bedeutungen der Blumenkunst. Wir konnten eine neue Sichtweise auf Blumen gewinnen, dass diese nicht nur „schön“ oder „hübsch“ aussehen, sondern auch tiefgreifende kulturelle und gesellschaftliche Bedeutung haben.

Nach dem Abschluss der geführten Besichtigung stand es uns frei, die Umgebung eigenständig zu erkunden. Es eröffneten sich Möglichkeiten der Betrachtung in unterschiedlichsten Bereichen. So konnten wir etwa in den Disziplinen Biologie, PGW und Kunst wertvolle Impulse gewinnen. Gleichzeitig bot sich auch auf gesellschaftlicher und emotionaler Ebene Raum für Reflexion und Horizonterweiterung. Insgesamt lässt sich der Ausflug als ausgesprochen bereichernd bewerten, da er sowohl schulisches Wissen als auch außerschulische Perspektiven auf inspirierende Weise miteinander verband.