Reden zum Festakt am 29.05.2015

Während des Festaktes zur Namensgebung wurden mehrere Reden gehalten, die hier gelesen werden können.

Rede  Anh Thi Do und Nela Riehl, Teamsprecherinnen des Kollegiums

Wir sind Thi Do und Nela Riehl, Lehrerinnen der Ilse-Löwenstein-Schule und haben die Ehre Sie in Namen aller Kollegen herzlich begrüßen zu dürfen .Wir freuen uns, dass wir hier alle zusammengekommen sind, um die Umbenennung unserer Schule in die Ilse-Löwenstein-Schule in feierlicher Form zu begehen. In der Auseinandersetzung mit unserem Schulnamen haben wir uns gefragt, wie die Schule sein soll, an der wir unterrichten, wofür der Name also stehen soll. Wir wollen eine Schule, die jedem Kind einen Platz in der Gemeinschaft bietet. Wir wollen eine Schule, an der die Vielfalt der Herkünfte, Religionen, Sprachen und Kulturen gelebt wird. 70 Jahre nach Ende des zweiten Weltkrieges ist uns bewusst, dass die Vielfalt nur unter der Bedingung von Freiheit möglich ist. Daran erinnert uns der Name Ilse Lowenstein.

„Wer Neues wagt, muss erstmal vertrautes zurücklassen“. Das trifft wohl auf alle Kollegen der Ilse-Löwenstein-Schule zu. Wir sind von anderen Schulen, Stadtteilschulen, Gymnasien, Grundschulen gekommen, haben unsere vertraute und gewohnte Umgebung verlassen, teilweise auch aus anderen Bundesländern, Bremen, Schleswig-Holstein,  und Baden-Württemberg. Haben Abschied von Menschen genommen und auch Familie zurückgelassen.

Doch heißt es nicht auch: „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt?“ Wir können sagen,wir haben eine Schule mit persönlicher und familiärer Atmosphäre gefunden. Wir kennen uns alle und grüßen einander. Eine wissbegierige und vielfältige Schülerschaft, die uns jeden Tag fordert und mit ihren Ideen immer wieder zum Staunen bringt.Eine aktive Elternschaft, die uns unterstützt und interessiert ist, unsere Schule voranzubringen.Eine engagierte Schulleitung, die unsere Ideen und Kritik immer ernst genommen hat und auch in Zeiten großer Hektik immer ein offenes Ohr für uns hatte. Ein Kollegium, mit dem man gemeinsam lachen und weinen kann. Es haben sich neue und enge Freundschaften entwickelt.

Zusammengefasst: Die beste Schülerschaft, die besten Eltern, die beste Schulleitung und das beste Kollegium der Welt!Wir bereuen es keine einzige Minute, an die Ilse-Löwenstein-Schule gewechselt und von neuem angefangen zu haben. Wir möchten allen und vor allem unseren Schülern mitgeben: „Wer nicht wagt, der nie gewinnt.“

Rede Gerd Gerhard, Schulleiter Joseph-Carlebach-Schule

Sehr geehrter Herr Senator, sehr geehrte Frau Pilnitz, werte Kolleginnen und Kollegen, liebe Schülerinnen und Schuler, sehr geehrte Eltern, sehr geehrte Damen und Herren!

Als Schulleiter der Joseph-Carlebach Grund- und Stadtteilschule des im Wiederaufbau befindlichen jüdischen Bildungshauses darf ich Sie ganz herzlich grüßen vom Vorstand der jüdischen Gemeinde und für die Einladung danken.

Dieses Jahr ist ein besonderes. Der 2. Weltkrieg endete vor 70 Jahren und mit ihm die Nazidiktatur Deutschlands, welche der Welt unsägliches Leid beschert hat. Wir gedenken in diesem Jahr der Befreiung vieler Menschen jüdischen Glaubens, der Befreiung ethnischer Minderheiten und vieler, vieler weiterer Gruppen Verfolgter des Naziregimes aus der Hölle der Vernichtungs- und Arbeitslager, die Deutschland und Mitteleuropa wie ein Flickenteppich durchzogen haben.

Etwa 80% der heutigen deutschen Bevölkerung sind der Ansicht, man solle 70 Jahre nach Kriegsende endlich einen Schlussstrich ziehen unter die Vergangenheit.

„Die Juden haben etwas Besonderes und Eigentümliches an sich und passen nicht so recht zu uns …“ Dieser Aussage stimmen 38% der Bevölkerung teilweise, überwiegend oder voll zu. „Juden sind reich und mächtig…“ knapp 53% Zustimmung, „Juden haben viel Einfluss…“ immer noch 20% Zustimmung. So eine „Studie der Friedrich Ebert Stiftung 2012“ über Vorurteile zu Juden, die sich bis heute tradiert haben.

Ronald Lauder, der Präsident des jüdischen Weltkongresses, hat in seiner Rede zum 70. Gedenktag der Befreiung Bergen-Belsens durch die Engländer sinngemäß folgendes   gesagt: „Es ist heute für einen jungen Mann mit Kippa lebensgefährlich durch bestimmte Stadtviertel der Hauptstädte Londons, Paris oder Stockholm zu gehen.“

In Deutschland sind nach neuesten Studien 16-25% der Bevölkerung offen oder latent antisemitisch. Die besonderen Sicherheitsvorkehrungen bei der ehemaligen Talmud-Tora-Schule führen mir dies täglich vor Augen, und auch meine Klientel sieht diese Entwicklungen mit großer Besorgnis.

All denen, die heute einen Schlussstrich unter die Vergangenheit fordern, halte ich entgegen, dass es unabdingbar notwendig ist, sich intensiv mit der Geschichte auseinander zu setzen, damit der Fokus für eine verantwortbare Zukunft geschärft wird und das Böse nicht erneut raumgreifend und weltbeherrschend werden kann.

Das Kollegium, die Schülerinnen und Schüler der ehemaligen Schule Humboldtstraße haben sich intensiv mit der jüngeren Vergangenheit auseinandergesetzt, schwerpunktmäßig der Shoa, und hier mit dem Einzelschicksal von Ilse Löwenstein. Sie und ihre Familie, die in der Humboldtstraße gelebt haben, sind am 08.11.1941 nach Minsk deportiert worden, und auch, wenn sie offiziell als verschollen gelten, so müssen wir doch davon ausgehen, dass sie Opfer der damaligen industrialisierten Mordmaschinerie geworden sind.

Wenn mit dem heutigen Tag die ehemalige Schule Humboldtstraße in Ilse-Löwenstein-Schule umbenannt wird, so ist das ein gutes Zeichen für die Zukunft. Hier wird ein Mensch mit seiner gesamten Geschichte, mit seiner Hoffnung, seinen Gefühlen in den Mittelpunkt gerückt, er bleibt nicht nur anonyme Zahl, eine unter vielen. Hier wird deutlich, dass ihr, liebe Schülerinnen und Schüler, und Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, es verstanden haben, worum es in der Geschichte geht, nämlich aus ihr sichtbar, greifbar zu lernen, um verantwortlich Zukunft zu gestalten, dass sich ein Schicksal wie das der Familie Löwenstein nie mehr wiederholen möge, nicht in Hamburg, nirgendwo auf der Welt.

Hamburg ist in letzter Zeit immer wieder in der Presse mit der Olympia-Idee des Immer-Höher, Immer-Schneller, Immer-Weiter. Aber das alleine macht unser Leben nicht aus. Ich wünschte mir dazu lieber noch eine Olympiade für die Bereiche Bildung und Soziales unter dem Motto noch besser, noch gerechter und noch toleranter.

Mit der heutigen Namensumbenennung hat die Ilse-Löwenstein-Schule ein solches Zeichen der Toleranz gesetzt. Ich freue mich, wenn auch in Zukunft Schülerinnen und Schüler der Ilse-Löwenstein-Schule unsere jüdischen Einrichtungen besuchen, damit wir uns gegenseitig besser kennen lernen. Vielen Dank !

Rede Carmen Smiatacz, Historikerin, Geschichtswerkstatt Barmbek

Ich möchte mich ganz herzlich dafür bedanken, dass ich heute hier sein darf. Zuallererst bei Frau Pilnitz, die mich zu diesem Projekt dazu geholt hat und mir als erste von der Absicht berichtete, diese Schule in Ilse-Löwenstein-Schule umbenennen zu wollen. Ich möchte mich aber auch ganz herzlich bei den Lehrern, Eltern und Schülern bedanken, dass sie diesen Namen ausgewählt haben.

Hinter mir, wie hinter den meisten von Ihnen, liegt eine spannende Projektwoche, in der sich ein Teil der Schüler auch mit Ilse Löwenstein, ihrer Biographie und dem Thema Verfolgung im Nationalsozialismus auseinandergesetzt hat. Und da drängt sich die Frage auf: Wer war denn nun Ilse Löwenstein und warum eine Schule nach ihr benennen? Ich habe die Ehre sie Ihnen heute vorstellen zu dürfen. Das ist auf der einen Seite eine Ehre, auf der anderen aber auch ein schwieriges Unterfangen. Denn geblieben ist von Ilse Löwenstein kaum etwas. Das einzig sichtbare ist ein Stolperstein hier in der Humboldtstraße mit ihrem Namen drauf. Das heißt, sie hat hier gelebt – sie war eine Nachbarin dieser Schule.

Ilse Löwenstein wurde hier 1924 geboren. Ihr Leben war jedoch kurz. Mit gerade einmal 17 Jahren wurde sie zusammen mit ihren Eltern aufgrund ihres jüdischen Glaubens nach Minsk deportiert. Danach verliert sich ihre Spur. Wie bei so vielen, gerade jungen Personen aus der damaligen Zeit, ist kaum etwas über sie überliefert. Die Quellen wissen wenig über sie zu berichten, da sie noch keinen ausgebildeten Beruf, kein eigenes Geschäft oder eine eigene Familie besaß. Lediglich in den Unterlagen der Wiedergutmachungsbehörde und beim Oberfinanzpräsidenten finden sich heute noch ein paar Informationen zu Ilse Löwenstein. Dabei handelte es sich meist um Auswanderungspläne oder die Beschlagnahmung des Vermögens. Manchmal wissen Angehörige, die der Verfolgung entkamen, noch etwas zu berichten. Doch die gibt es in Ilse Löwensteins Fall heute ebenfalls nicht mehr. So bleiben uns heute nur wenige Anhaltspunkte.

Ihre Kindheit verbrachte sie mit ihren Eltern und ihrer älteren Schwester Margot in der Humboldtstraße. Der Vater besaß hier eine eigene Konditorei, die er jedoch wegen der Folgen der Weltwirtschaftskrise Anfang der 1930er Jahre aufgeben musste. Die beiden Mädchen wurden eingeschult – Ilse 1931 – und besuchten die Israelitische Töchterschule in der Karolinenstraße. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten führte, wie bei allen jüdischen Personen, auch in Ilse Löwensteins Leben zu einem Bruch. Der Vater verlor immer wieder seine Anstellung, weil niemand Juden beschäftigen wollte. Die Mutter erhielt auch keine Arbeit. Ihre ältere Schwester Margot kehrte deswegen Deutschland den Rücken zu. Anfang 1939 verließ sie Hamburg und ihre Familie für immer, zog nach London, heiratete einen englischen Soldaten und verstarb 1957.

Ilse blieb mit ihren Eltern in Hamburg. Ob auch sie über eine Auswanderung nachdachte, ist unklar. Nach acht Jahren Schulbildung verließ sie 1939 die Schule und suchte eine Lehrstelle. Ein schwieriges Unterfangen für eine Jüdin im Nationalsozialismus. Erst im Mai 1940 fand sie eine Anstellung als Arbeiterin. Auf der Deportationsliste wird sie später als Hausangestellte geführt. Die Humboldtstraße war zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr das Zuhause der Familie Löwenstein. Wie vielen anderen jüdischen Familien auch, war ihnen die Wohnung gekündigt worden und seit Ende der 1930er Jahre waren sie gezwungen mehrfach umzuziehen. Ihre letzte Adresse lag in der Grindelallee. Dort erreichte die Familie auch der Deportationsbefehl. Am 8. November 1941 wurde Ilse Löwenstein mit ihren Eltern nach Minsk deportiert. 968 Personen waren auf diesem Transport – 16 von ihnen überlebten den Holocaust. Insbesondere Hunger, Kälte und daraus resultierende Infektionskrankheiten führten im Minsker Getto schnell zu hohen Todeszahlen. Die letzten Hamburger Bewohner des Gettos, die noch nicht weiterdeportiert oder gestorben waren, wurden im Mai 1943 erschossen oder in Gaswagen ermordet. Wann genau Ilse Löwenstein verstarb, ist bis heute ungeklärt.

Warum also nun diese Schule nach ihr benennen? Die Antwort ist, denke ich, ganz einfach – weil sie eine von uns war. Sie war Barmbekerin, sozusagen eine Nachbarin. Sie war eine Schülerin, wie die vielen Schüler hier auf dieser Schule. Sie hatte Ängste, Träume, Wünsche und Ziele für ihre Zukunft und das macht es leicht sich mit ihr zu identifizieren. Geblieben ist von Ilse Löwenstein nicht viel, aber mit der Benennung dieser Schule nach ihr, können wir wenigstens ein Stück Erinnerung an sie wach halten.

Rede Andrea Ellrott, Vorsitzende des Elternrats

Als Frau Pilnitz im letzten Jahr berichtete, dass unsere Schule einen neuen Namen bekommen soll, bat sie auch den Elternrat, Vorschläge zu machen. Wie man einen Namen für sein Kind auswählt, wissen wir alle: da sucht man evtl. bei den Namen der eigenen Verwandten, vielleicht orientiert man sich auch an einem berühmten Vorbild, und gut klingen sollte es auch. Aber wie sucht man den Namen für eine Schule? Vorfahren gibt es ja nicht. Also eine berühmte Person aus Hamburg? Aus dem Stadtteil? Berühmte Wissenschaftler oder Forscher gab es in Barmbek-Uhlenhorst nicht. ein Schriftsteller wie Hans-Jürgen Massaqoui, ein Sänger wie Lotto King Karl. Aber sind das Namen, mit denen sich Kinder identifizieren können, nach denen man eine Schule benennt, die man auch in vielen Jahren noch hören möchte?

Und dann sind wir im wahrsten Sinne des Wortes über die Hamburger Stolpersteine gestolpert. Auf einer Tafel im Park hinter der Hamburger Meile sind sie erwähnt. Wir waren erstaunt, wie viele Menschen in diesem Stadtteil gelebt haben und Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden. Besonders erschüttert hat uns, dass ganze Familien deportiert und ausgelöscht wurden, wie z.B. die Familie Löwenstein mit der 17-jährigen Ilse, die vor 70 Jahren in dieser Straße lebte.

Ilse Löwenstein war ein Mädchen, deren Familie aufgrund ihrer Religion Arbeitslosigkeit und wirtschaftliche Not erlebt hat. Ilse Löwenstein war ein Mädchen, dessen Leben gewaltsam beendet wurde, ein Mädchen, das sein Leben und seine Träume nicht leben konnte, weil es zur falschen Zeit am falschen Ort eine andere Religion hatte. Dass ein junges Mädchen aus unserem Stadtteil nicht die Chance hatte, ihr Leben zu leben, hat uns als Eltern sehr berührt. Auch einige unserer Kinder haben bereits mit ihren Familien wirtschaftliche Not und Arbeitslosigkeit, manche sogar Krieg und Vertreibung, aber auch Anfeindungen aufgrund ihrer anderen Hautfarbe, Religion, Kultur erlebt.

Wir alle wünschen uns für unsere Kinder das Beste und hoffen, dass sich unsere Gesellschaft auch in Zukunft weiter positiv verändern wird, dass eine Vielfalt von Hautfarben, Religionen und Kulturen selbstverständlich ist und dass alle Menschen die gleichen Chancen haben. Diese Überlegungen haben uns dazu bewogen, den Namen „Ilse Löwenstein“ für unsere Schule vorzuschlagen und somit ein Zeichen für Toleranz, Respekt und Weltoffenheit sowie gegen das Vergessen zu setzen. Wir freuen uns, dass sowohl Frau Pilnitz und das Leitungsgremium, das Lehrerkollegium, die Schülersprecher und zu guter Letzt die Schulbehörde diesen Vorschlag befürwortet haben. Ilse Löwenstein gibt unserer Schule einen Namen und lebt darin weiter. Wir wünschen unseren Kindern, allen Schülerinnen und Schüler dieser Schule, dass sie in der Schule eine tolle Gemeinschaft erleben. Wir wünschen Ihnen aber vor allem, dass sie ihr Leben so leben und gestalten können, wie sie es möchten – ungeachtet ihrer Hautfarbe, Kultur und Religion – weil sie alle Hamburger Kinder sind. Wir wünschen Frau Pilnitz und der Lehrerschaft, dass sie weiterhin mit so viel Spaß und Engagement diese Schule aufbauen. Wir wünschen allen Lehrerinnen und Lehrern, dass auch sie in dieser Schule eine offene, respektvolle und fröhliche Zusammenarbeit erleben; dass sie den Kindern neben den Lerninhalten auch Stärke und Zusammenhalt vermitteln können und sie unterstützen, füreinander da zu sein und füreinander einzustehen. Wir wünschen allen Eltern, dass auch sie sich in der Schul- und Elterngemeinschaft willkommen und angenommen fühlen und dass auch sie, diesen Geist der Gemeinschaft mit ihren Familien teilen und weitergeben.

Wir wünschen der Schule, dass sie zu einer starken und beständigen Institution – auch über den Stadtteil hinaus – heranwächst. Möge die Ilse-Löwenstein-Schule fortan als ein kleines Zeichen jenes Respekts und jener Toleranz gelten, den unsere Vorfahren dem Mädchen Ilse Löwenstein leider nicht gewährt haben. Mögen in der Schule Diskriminierung und Verfolgung keinen Platz haben und die Schüler in einem Geist von Aufgeschlossenheit, Vernunft und Menschlichkeit heranwachsen, auf die wir alle – die Schule, die Lehrerschaft, aber auch wir Eltern – später stolz sein können.

Begrüßung Karin Pilnitz, Schulleiterin

Sehr geehrter Herr Senator, sehr verehrte, liebe Gäste,

wie schön, dass Sie gekommen sind! Heute feiern wir offiziell die Umbenennung der der Stadtteilschule Hu in Ilse-Löwenstein-Schule. Dies ist ein Meilenstein in der noch kurzen Geschichte dieser Bildungseinrichtung, die vor zweieinhalb Jahren als Dependance der Heinrich-Hertz-Schule gegründet wurde. Über die Person Ilse Löwenstein und über den Prozess der Namensgebung werden wir in der nächsten Stunde mehr erfahren. Meine Aufgabe ist es, allen Beteiligten, die die ILS bis jetzt unterstützt und begleitet haben, ganz herzlich zu danken – also Ihnen allen und all denjenigen, die heute nicht anwesend sein können.

Ich werde keine Namen nennen, zu groß ist die Gefahr, jemanden zu vergessen. Stattdessen erlaube ich mir, Ihnen diese vier Bilder zu präsentieren, die 12 Schülerinnen und Schüler in den vergangenen drei Projekttagen mit der Illustratorin Stefanie Harjes realisiert haben und die die große Wand im Eingangsbereich schmücken werden.

Im ersten Bild werden Sie den Namen ILS nur erblicken, wenn Sie genau hinschauen. Es soll hier stehen für all diejenigen, die oft im Verborgenen wirken, die kein großes Aufheben machen von dem Guten, das sie für die Schulgemeinschaft tun, die aber sehr wichtig sind, damit eine Schule eine gute Schule sein kann.

Das zweite Bild steht für all diejenigen, die bunte, leuchtende Ausrufezeichen gesetzt haben. Sei es, dass sie nicht nur eine Idee hatten, sondern sie auch umsetzten. Sei es, dass sie unverhofft und gleichzeitig erfolgreich etwas für die Schulgemeinschaft organisiert, herbeigeschafft, finanziert haben. Sei es, dass sie den Schulalltag mit einem Lächeln bewältigten.

Das dritte Bild verkörpert für mich vor allem euch, liebe Schülerinnen und Schüler. Ich sehe unsere Schülerschaft, die so individuell, vielfältig, bunt und verschieden ist. Sie beschert uns helle Momente, konfrontiert uns auch mit den Höhen und Tiefen des Lebens, zumal dem in einer Großstadt. Und diese Schülerschaft schenkt uns ihr Vertrauen.

Will eine Stadtteil/Schule erfolgreich arbeiten, muss sie von Menschen mit einem großen Löwenherzen getragen werden. An unserer Schule sind alle mit dem Herzen dabei: Sie, liebes Kollegium, Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen vom nichtunterrichtenden Personal und Sie, liebe Eltern. Liebe Kolleginnen und Kollegen von der Hamburger Straße und von Schulbau Hamburg, wir haben Sie immer als Förderer unserer Schule erlebt. Und auch Sie alle aus dem Stadtteil, die sich für uns engagieren, begleiten uns mit Vertrauen und Wohlwollen.

Sehr geehrter Herr Senator, die Schulgemeinschaft der ILS sieht den neuen Namen als Auftrag. Wir werden die Schule weiter gestalten mit Mut und Fantasie, gemeinsam in Verantwortung für die Bildung und Erziehung der uns anvertrauten Schülerinnen und Schüler.