Liebe Eltern,
Ich habe die beiden Schulklassen auf der Radtour zum Ulmenhof auf dem Hin- und Rückweg begleitet – gezeltet habe ich nicht. Auf dem Hinweg sind wir etwa zwei Drittel der Strecke an der Alster auf dem Wanderweg bergauf gefahren, für den Rückweg haben wir uns – soweit es ging – ruhige Straßen ausgesucht.
Der Alsterwanderweg ist schön – und auch schön anstrengend: Viel auf und ab, steile Anstiege, Stufen, enge Kurven und so weiter. Wir waren in Hamburg in einzelnen Gruppen gestartet. Als wir in Wulksfelde wieder zusammentrafen, hatten wir bereits drei „Platten“ geflickt, eine gerissene Kette repariert, zwei Dosen Kettenspray versprüht, diverse Bremsen eingestellt und Schaltungen repariert. Stürze mit „nennenswerten“ Folgen gab es bis dahin, so weit ich weiß, nicht.
Den zweiten Teil des Hinweges, auf kleinen asphaltierten Straßen und Sandwegen, haben alle Kinder und Erwachsene mit sportlicher Kondition oder eben mit sportlichem Kampfgeist hinter sich gebracht. Die letzten, die eintrudelten, sahen erschöpft aus – und glücklich. Andere Kinder tobten zu der Zeit bereits im Schwimmbecken oder spielten Fußball.
Soweit ich sehen konnte, haben manche Kinder ihr Zelt tatsächlich alleine aufgebaut, andere haben sich von den Lehrern, Eltern oder auch von „Opa Harald“ helfen lassen. Ich bin nach dem Zeltaufbau erstmal zurück nach Hause gefahren.
Am Mittwoch war ich um 7.30 Uhr wieder auf dem Ulmenhof. Es herrschte ein prima Durcheinander: Fahrräder, Streit, Sachen finden, gute Fragen, Zeltabbau, Müll auf der Wiese, Antworten Essen, Fußballspielen, Sachen suchen, Ausreden finden, die gleichen Fragen, Kommandos, Hilfsbereitschaft, Fahrräder, Heringe, ähnliche Antworten, leere Trinkflaschen, volle Trinkflaschen, Sachensucher, Meuterei, Ungeduld, helfende Eltern, ähnliche Fragen, die gleichen Antworten, Gemecker, Gute Laune, Gejammer… dann ging’s los.
Das Wetter zu dieser Zeit: Grau, nasse Luft, aber erste blaue Flecken am Himmel. (Trocknet die Zelte! Vor allem das schöne „Hilleberg“!) Den Rückweg sind wir in einer Gruppe angetreten, trotz Müdigkeit und Blessuren vom Vortag sind fast alle wieder auf das Rad gestiegen. Und es lief auch alles gut, nur kam da von Südwest etwas Großes, Dunkles auf uns zu.
Kalter Regen, lange Straße, dazu Donnergrollen. Dem Gewitter an sich sind wir entkommen, nur der Regen hat uns gekriegt. Als wir unser Pausenziel erreichten und aßen, da war der große Feuerball (Sonne) zum Glück wieder kraftvoll zur Stelle, so dass wir sichtbar dampften. Ich nehme an, dass sich ab diesem Moment alle! nach einer heißen Dusche sehnten – und Schlaf vielleicht.
Wir radelten dann weiter durch die Straßen der Großstadt – und man kann sagen, dass alle zunehmend diszipliniert gefahren sind. Es gab dann noch mal einen „Reifen mit ohne Luft“, kaputte Sattelklemme und leider auch einen Unfall. Die Verletzten sind trotzdem weitergefahren (gute Genesung!) und als die Kinder die Wege an der Alster, die sie vom Wandern kennen, wiedererkannten, ging eine Serie von Freudenjuchzern durchs Peloton (Fahrerfeld).
Zu anstrengend das Ganze? Das Gewitter doof, ja. Sonne dann wieder super. So schön wird sich eine heiße Dusche lange nicht mehr anfühlen. Die Einfahrt auf der Champs-Ély… äh… die Einfahrt auf dem Schulhof – triumphal jedenfalls. Irgendwie. Mindestens.
Anmerkung des Verfassers: Unsere Kinder werden noch einige Jahre ohne Auto auskommen, brauchen aber ein Fahrzeug. Es gibt gute Kinderfahrräder kaum hier im Fahrradladen. Aber es gibt sie! Ich freue mich, wenn jemand fragt!
Dank an Frau Ruckenbiehl, Frau Galem, Frau Höltich und „Opa Harald“, sowie an Herrn und Frau Kaiser und Herrn Wieland. Riesen-Dankeschön an Frau Buck, Herrn Lüker (Daniel), Frau Bürenheide und Herrn Bitter! Man kann es sich im Beruf wahrhaftig einfacher machen, sich aber so für unsere Kinder ins Zeug zu legen, ist aller Ehren wert.
Immer wieder gern!
Jonathan Moor (Elternvertreter 5e)