Lernen am anderen Ort – der Religions- und Philosophiekurs unterwegs

Der Religionskurs der Klasse 10m besuchte die Synagoge in der Hohen Weide in Eimsbüttel. Dabei erhielten die Schülerinnen und Schüler eine Führung von einem jungen jüdischen Mann, der ehrenamtlich neben seinem Studium für die Synagoge arbeitet.
Der klassenübergreifende Philosophiekurs ließ sich ausgewählte Bilder zum Thema „Liebe, Freundschaft, Sexualität“ in der Kunsthalle näher bringen.

Synagogenbesuch 10m
Schon vor Betreten der Synagoge haben die Schülerinnen und Schüler wahrgenommen, dass die jüdische Gemeinde heutzutage immer noch nicht sicher vor Übergriffen durch antisemitische und rassistische Menschen ist. Die Synagoge wird durch ein hohes Gitter und Polizisten bewacht und geschützt. Die 10m war sehr interessiert und hörte dem Führer aufmerksam zu, als er der Schulgruppe alle Gegenstände in der Synagoge und ihre Aufgaben erklärte. Auch gab er Einblick in sein Leben als Mitglied der jüdischen Gemeinde und erzählte beispielsweise davon, wie aufgeregt er bei seiner Bar Mitzwa gewesen sei. Darüber hinaus berichtete er ihnen, dass er seine Religion nicht frei ausleben könne aus Angst vor Anfeindungen und Übergriffen. So würde er z.B. in der Öffentlichkeit nicht mit einer Kippa, einer kreisförmigen Kopfbedeckung, herumlaufen.

Für die Schülerinnen und Schüler ist der Besuch der Synagoge und der Austausch mit einem jüdischen Menschen sehr bereichernd gewesen und sie konnten Unterrichtsinhalte aus dem Religionsunterricht wiedererkennen und haben viele konkrete Fragen gestellt. Der jüdische Führer lobte den Kurs sehr für sein fundiertes Wissen. Der Kurs verließ die Synagoge mit gemischten Gefühlen, da sie darüber sehr bedrückt gewesen sind, dass die jüdische Gemeinde immer noch stark diskriminiert wird und vor Übergriffen nicht sicher ist.

Sich mit dem Thema Liebe zu beschäftigen ist im jugendlichen Alter spannend und schwierig zugleich. Deshalb kam es bei den Schülerinnen und Schülern gut an, über Bilder bedeutender Künstler nachzudenken und zu sprechen. Eine Kunstpädagogin leitete sie sensibel dabei an, indem sie nicht nur etwas zu den Gemälden erzählte, sondern die Gruppe mit Hilfe von kleinen Mitmachaufgaben zum Sprechen und Reflektieren anregte. Schließlich ist die Beschäftigung mit der Liebe ein uraltes Menschheitsbedürfnis, das seinen künstlerischen Ausdruck in vielfacher Gestalt über die Jahrhunderte gefunden hat. Die Schülerinnen und Schüler beurteilten den Besuch als gewinnbringend und können sich gut vorstellen, wieder einmal in die Kunsthalle zu gehen.