Shalom und Fiona aus der Klasse 6t waren in diesem Sommer als Hauptdarstellerinnen in einer ungewöhnlichen Kampnagel-Produktion zu sehen: „Die neueste Arbeit der Berliner Gruppe Rimini Protokoll, weltweit bekannt für ihre intensiv recherchierten Dokumentartheater-Arbeiten, ist ein Theater-Trip durch Hamburg, der neue Perspektiven öffnet: Jeweils 50 Zuschauer*innen sitzen auf einer mobilen Tribüne auf der Ladefläche eines umgebauten LKWs…“
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Melek hat eine der beiden Darstellerinnen interviewt:
Melek: „Wie heißt euer Theaterstück?“
Fiona: „Do’s and Don’ts.“
Melek: „Wie lange habt ihr gebraucht, um das Theaterstück zu einzuüben?“
Fiona: „Fast 3 Wochen!“
Melek: „Wie heißen alle Darsteller?“
Fiona: „Oskar, Rudi, Shalom, Fiona.“
Melek: „Wer hat euch geholfen?“
Fiona: „Unser Regisseur Jörg.“
Melek: „Wie oft wurde der Text geändert?“
Fiona: „6 mal!“
Melek: „Wie lange hat das Stück gedauert?“
Fiona: „Fast 2,5 Stunden.“
Melek: „Wie oft, denkst du, hast du einen Fehler im Stück gemacht?“
Fiona: „Ca. 10 mal!“
Und Bela hat aufgeschrieben, wie er die Vorstellung erlebt hat:
Ein paar Tage vor dem Theater erfuhren wir, die Klasse 6t, dass wir am Freitag Abend zu einem Theater gehen, wo zwei Mitschülerinnen mitspielen sollten. Als wir dort ankamen, erfuhren wir, dass dieses Theater in einem LKW war. Als wir dort einstiegen, dachten wir, dass wir die ganze Fahrt auf eine Leinwand schauen. Bevor wir los fuhren, stellte sich Shalom vor, sie war das Mädchen aus meiner Klasse. Wir erfuhren, dass das Theater von Regeln handelte. Als wir los fuhren, sahen wir auf einer Leinwand jemanden, der sich als Rudi Bühne vorstellte, der LKW-Fahrer, dann fuhren wir los.
Als erstes hielten wir vor der Grundschule Humboldtstraße, wo Shalom erzählte, wie es mit den Regeln in unserer Schule läuft, also mit der Ampel, den Punkten und den Hausaufgabengutscheinen. Dort erfuhren wir, dass wir hinter den Leinwänden nach draußen sehen konnten. Was wir da aber nicht wussten, ist, dass die anderen Menschen uns nicht sehen konnten, weil die Scheiben verdunkelt waren. Danach waren wir bei einem Lusthaus, wo sich meine Mitschülerin auf die Straße stellte und sie erzählte uns etwas über Prostitution und dass es in China Puppen gibt, die mit dem Internet verbunden sind und mit denen man sich unterhalten kann und dass Frauen ihre Körper verkaufen. Dann fuhren wir weiter.
Auf dem Weg sahen wir wieder verschiedene Videos. Als nächstes waren wir in der Hafencity. Direkt danach fuhren wir an einer Flüchtlingsunterkunft vorbei und Shalom erzählte, dass auf der Baustelle Bomben aus dem 2. Weltkrieg waren und fragte, ob die Flüchtlinge das wissen. Als wir weiter fuhren, fragte sie Rudi, wie er es fände, wenn die Stadt eine Roboter-gesteuerte Stadt wird. Bevor wir in der Hafencity waren, fragte Shalom Rudi, wen er eher überfahren würde – zum Beispiel Oma oder Opa und Rudi hat gesagt: Opa, denn Oma kocht besser.
Dann sind wir weiter zum Hauptbahnhof gefahren. Dort sahen wir einen Jungen, der auch zum Stück gehörte. Dieser Junge hieß Oskar und er bewegte sich nicht, also gar nicht, denn er machte gerne psychologische Experimente. Dann erzählte er uns, wie er mit dem Fahrrad zur Schule fährt und wie er rudert. Dann hat er sein Fahrrad beim gegnerischen Ruderclub angeschlossen. Dann überredete er Rudi, mit dem LKW die Straße zu versperren, was er dann auch getan hat. Zwei Autos sind über den Bürgersteig gefahren. Dann sind wir weiter gefahren und Oskar hat Rudi gesagt, dass er die Außenlautsprecher anmachen soll und Musik wurde abgespielt. Kurz vor dem Ende hat sogar Oskar den LKW gefahren. Dann war das Theater leider vorbei. Mir hat’s sehr gut gefallen.