Beim ersten KulturBlindDate in diesem Schuljahr wussten die teilnehmenden Oberstufenschüler*innen und Lehrkräfte wie immer nur eines: Es wird kulturell – aber keiner weiß, was kommt. Erst kurz vor Beginn lüftete sich das Geheimnis: Diesmal führte der Weg in die Hamburger Staatsoper zur Generalprobe von Michail Glinkas Oper „Ruslan und Ljudmila“.
Für viele war es das erste Mal, eine Opernprobe oder Opernvorstellung live zu erleben. Nach einer tollen, spielerischen Einführung durch die Musikpädagogin Anja Fürstenberg ging es dann los. Besonders beeindruckend war die offene und lockere Atmosphäre, mit der das Opernhaus die jungen Gäste empfing. Die neue Intendanz unter Tobias Kratzer legt großen Wert darauf, dass junge Menschen neugierig auf Oper werden und dass es keine sozialen Hürden gibt, diese Kunstform zu erleben.
Glinkas Oper von 1842 basiert auf einem Märchen des russischen Dichters Alexander Puschkin. Doch die Regisseurinnen Alexandra Szemerédy und Magdolna Parditka zeigen in ihrer modernen Inszenierung, dass das Werk weit über seine Zeit hinausweist: Wie lässt sich leben und lieben in einer Gesellschaft, die Sicherheit über Freiheit stellt? In dieser Lesart wird „Ruslan und Ljudmila“ zur Emanzipationsgeschichte einer jungen Generation, die sich gegen gesellschaftliche Zwänge und starre Lebensentwürfe auflehnt.




Ein spannender Abend zwischen klassischer Musik, moderner Interpretation und echten Denkanstößen – und wieder einmal ein Beweis dafür, dass kulturelle Begegnungen am besten wirken, wenn man nicht weiß, was einen erwartet.
Wir freuen uns schon auf das nächste KulturBlindDate! :-)
