Kulturprojekt ILSE MEETS THERESIENSTADT ist gestartet!

Zum 10-jährigen Bestehen unserer Ilse-Löwenstein-Schule haben wir uns im Juli 2024 ein einzigartiges Kulturprojekt vorgenommen: ILSE MEETS THERESIENSTADT umfasst die Aufführung einer Kinderoper, eine szenische Lesung und eine Ausstellung in der Aula unserer Schule.

Wir wollen mit diesem Projekt die Namensgeberin unserer Schule – Ilse Löwenstein – würdigen, die in der Humboldtstraße in der Nähe unserer Schule aufwuchs und zusammen mit ihrer Familie ein Opfer des Holocausts wurde. Zudem soll an die jüdischen Gefangenen im Konzentrationslager Theresienstadt erinnert werden, einem Ort, der den Nazis als „Vorzeige“-Lager diente und den Gefangenen das Musizieren und Theaterspielen erlaubte, woran auch viele Kinder beteiligt waren.

Dort führte der Komponist Hans Krása unter Mitwirkung zahlreicher Musiker seine Kinderoper BRUNDIBÁR viele Male auf. Das Stück behandelt die Themen Freundschaft und Zusammenhalt und sollte vor allem den Kindern und Jugendlichen eine Flucht aus dem Alltag des Konzentrationslagers bieten.

Einige Schüler*innen der Jahrgänge 5, 6 und 7 werden die Kinderoper BRUNDIBÁR auf die Bühne bringen. Vorstellungen sind für den 12. und 13. Juli 2024 in der Aula unserer Schule angesetzt, wobei unsere Schüler*innen von externen Profis aus den Bereichen Musik, Theater, Bühnen- und Kostümbild unterstützt werden. Der WPU „Natur und Technik“ aus Jahrgang 6 arbeitet bereits mit dem Künstler und Bühnenbildner Jonas Kolenc an den Kulissen für unsere Aufführung der Oper.

Begleitet wird BRUNDIBÁR von der szenischen Lesung „Die Mädchen von Zimmer 28“, die mit Tagebuchauszügen, Briefen und anderen Dokumenten Überlebende und Opfer des Konzentrationslagers Theresienstadt zu Wort kommen lässt. Die Lesung basiert auf dem gleichnamigen Buch der in Berlin lebenden Autorin Hannelore Brenner, die mit ihrem Verein ROOM28 seit fast 30 Jahren Überlebende aus Theresienstadt als Zeitzeug*innen begleitet und zahlreiche Projekte zu diesem Thema weltweit organisiert. Frau Brenner – Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande – hat unsere Schule bereits besucht und mit unserem Theaterkurs von Jahrgang 11 einen beeindruckenden Workshop abgehalten.

Mit dem Kulturprojekt ILSE MEETS THERESIENSTADT möchten wir verdeutlichen, dass Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in der Vergangenheit zu unmenschlichen Katastrophen geführt haben und in unserer Gesellschaft nie wieder Platz finden dürfen. Stattdessen setzen wir auf Toleranz, Mitgefühl, Freundschaft und Solidarität. Das Schicksal von Ilse Löwenstein und den Kindern von Theresienstadt darf sich nie mehr wiederholen!

Gewinnerin auf Bundesebene beim Europa-Wettbewerb

Am 7.5.24 hat nun hat endlich die Preisverleihung zum Europa-Wettbewerb stattgefunden (wir berichteten bereits). Eingereicht wurden insgesamt weit über 43.000 künstlerische Arbeiten, allein aus Hamburg ca. 1.200 Werke. Pia hat zum Thema „Fabelhaft: Fabeltiere in und für Europa“ gearbeitet und sich damit über Hamburg hinaus auf Bundesebene behauptet. Wir sind sehr stolz auf dich und freuen uns mit dir!

Wer auch einmal mitmachen möchte, kann auf der Seite des Europa-Wettbewerbs stöbern und sich dort auch weitere Bilder von Preisträger*innen anschauen.

Theater-Gastspiel NACH EUROPA an der Ilse

Am 25. Mai wurde in unserer Aula das Theaterstück NACH EUROPA als Gastspiel der Gruppe „Eure Formation“ gespielt. Die Schauspieler Lukas Ullrich und Till Florian Beyerbach spielten eine Geschichte von zwei Personen auf der Flucht über das Mittelmeer nach Europa. Das Stück richtet sich an Jugendliche ab 14 Jahren und so waren unsere Jahrgänge 9, 10 und 11 angesprochen und nahmen als Zuschauer daran teil.

Inhaltlich behandelt das Theaterstück NACH EUROPA die Unterschiedlichkeit von Religionen – etwa dem Islam und dem Christentum – und Vorstellungen, Werte und die lange Geschichte von Europa.

Nach einem kräftigen Schlussapplaus blieb den Schüler*innen ein berührendes, informatives und kurzweiliges Theaterstück zum Zustand und der Zerbrechlichkeit unserer Demokratie und darüber, dass Frieden und Gerechtigkeit immer möglich sind. Dass wir für ein demokratisches, freiheitliches Europa immer wieder einstehen müssen, wenn wir es schützen wollen.

Wir danken dem Team von „Eure Formation“ für die gelungene und zeitaktuelle Aufführung und die Möglichkeit zu einem Nachgespräch.

Stadtteilschule in Hamburg Uhlenhorst / Barmbek-Süd