Ein aufregender Vormittag für den neuen Jahrgang 5 der Ilse-Löwenstein-Schule: Die Schülerinnen und Schüler hatten die Gelegenheit, die Generalprobe der neuen Theaterproduktion des Weihnachtsmärchens „Die Bremer Stadtmusikanten“ zu besuchen. In der Aufführung des Klassikers, der von mutigen und ausrangierten Tieren handelt, die auf ihrem Weg nach Bremen für Freiheit und ein besseres Leben kämpfen, gab es für die jungen Zuschauer viel zu entdecken und zu erleben.
Besonders gut gefiel den Kindern die Mischung aus Humor, Spannung und dem unerschütterlichen Teamgeist der Märchenfiguren – Werte, die auch heute noch eine große Bedeutung haben. Die Themen Freundschaft, Zusammenhalt und der Mut, Neues zu wagen, sind auch in unserer modernen Gesellschaft relevant und haben die Kinder nachhaltig beeindruckt.
Ein besonderer Dank geht an die Intendantin Isabella Vértes-Schütter vom Ernst-Deutsch-Theater, die unseren Schülerinnen und Schülern mit dem kostenlosen Besuch der Generalprobe dieses besondere Erlebnis ermöglicht hat!
Interessierte Oberstufen-Schüler*innen und Kolleg*innen treffen sich an einem neutralen Treffpunkt in Hamburg – ohne zu wissen, was sie erwartet. Sie nehmen am KulturBlindDate der Ilse-Löwenstein-Schule teil, einem Format, das alle ein bis zwei Monate stattfindet. Dabei bleibt das Event eine Überraschung: Die Schüler*innen erfahren nur Datum und Uhrzeit, aber nicht, welche kulturelle Veranstaltung auf sie wartet. Diesmal ging es ins Theater Altona – zu „Der Club der toten Dichter“!
Die Geschichte des charismatischen Lehrers John Keating, der seine Schüler inspiriert, ihren eigenen Weg zu gehen, kennen viele aus dem Film. Auf der Bühne entwickelt das Stück jedoch eine eigene, emotionale Intensität. Die Schüler*innen waren beeindruckt von der Leistung der Schauspieler, insbesondere vom Darsteller des John Keating, der die rebellische Botschaft des Stücks – „Carpe Diem“ – eindrucksvoll vermittelt.
Nach der Vorstellung konnten sich die Jugendlichen noch bei einem Getränk austauschen und zeigten sich berührt. Für viele war es ein überraschendes Erlebnis: „Ich hätte nicht gedacht, dass mich ein Theaterstück so fesseln würde. Die haben alle ganz toll gespielt!“, meinte eine Schülerin. Die Organisatoren des KulturBlindDate sind zufrieden: „Es ist großartig zu sehen, wie sich unsere Schüler*innen auf kulturelle Abenteuer einlassen und Offenheit und Neugier zeigen – das ganze freiwillig und in ihrer Freizeit!“
Das KulturBlindDate erfüllt seinen Zweck – es überrascht, inspiriert und öffnet den jungen Menschen neue kulturelle Türen. Die Neugier auf das nächste Event ist geweckt…
Theater- und Kulturprojekt „Ilse meets Theresienstadt“ gegen das Vergessen
Als Finale zu den Festlichkeiten unseres 10-jährigen Schulbestehens und zum anstehenden 100. Geburtstag unserer Namensgeberin Ilse Löwenstein setzt unser Projekt „Ilse meets Theresienstadt“ zum Schuljahresende ein kraftvolles Zeichen gegen Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Durch eine bewegende Kombination aus Musik, Theater und Ausstellung erweckt es die Geschichte der Kinder von Theresienstadt auf eindrucksvolle Weise zum Leben und vermittelt dabei zentrale Werte wie Toleranz, Mitgefühl, Freundschaft und Solidarität.
Im Mittelpunkt des Projekts steht die Aufführung der Kinderoper „Brundibár“, einem Werk des Komponisten Hans Krása aus dem Jahr 1938. Ursprünglich in Prag komponiert, wurde diese Oper im Konzentrationslager Theresienstadt von jüdischen Kindern aufgeführt. Unsere Schüler*innen der Klassen 5r, 5m, 6t, 6m und 7t verkörpern singend und spielend eine Geschichte von Freundschaft und Zusammenhalt, welche damals in Theresienstadt den jungen Insassen als wertvolle Ablenkung vom grausamen Lageralltag diente.
Ergänzt wird die Oper durch die szenische Lesung „Die Mädchen von Zimmer 28“ die auf Tagebucheinträgen, Briefen und anderen Dokumenten eines Mädchenheims in Theresienstadt basiert. Schüler*innen des Theaterkurses der 11. Klasse gaben den Überlebenden und Opfer des Holocausts eine Stimme als eindrucksvolles Echo und erinnerten an die Schicksale, die nicht in Vergessenheit geraten dürfen.
Fotos: Copyright by Meike Küther
Eine Ausstellung im Foyer der Aula bietet zusätzlich einen tiefen Einblick in das Leben und den Alltag im Mädchenheim (L 410, Zimmer 28) in Theresienstadt. Sie beleuchtet die Herausforderungen und den Zusammenhalt der Mädchen inmitten des unmenschlichen Lagerlebens.
Das Besondere an diesem Projekt ist die intensive Zusammenarbeit zwischen Schüler*innen und externen Expert*innen. Dank der kreativen und fachkundigen Unterstützung durch unser Produktionsteam – bestehend aus Jonas Kolenc (Bühnenbild), Mareike Alexander (Kostüme) und Martynas Stakionis (Musikalische Leitung) – konnte das Projekt seine volle Wirkung entfalten. Auch die engagierte Mitarbeit vieler Lehrer*innen und Schüler*innen trug entscheidend zum Erfolg bei.
Ein besonderer Dank gilt denjenigen, die das Projekt technisch unterstützt haben: den Schülern Philo, Quentin und Corvin (Klasse 8t) für die Beleuchtungstechnik, Kai Jessen von der Veranstaltungsfirma „Lightronic“ für den technischen Support, Benedikt Gohla (Holzwerkstatt) und Clemens Garbe für die professionelle und kreative Video-, Audio- und Bildbearbeitung.
Schließlich möchten wir uns bei allen bedanken, die dieses Projekt organisatorisch möglich gemacht haben – von allen Klassenlehrerinnen, unserer Schulleitung über den Schulverein, der Stiftung Kinderjahre, von Frau Hahn bis hin zu den zahlreichen Unterstützerinnen, die uns begleitet haben. Euer Engagement zeigt, wie wichtig es ist, sich gemeinsam gegen das Vergessen und für eine bessere Zukunft einzusetzen.
Ein ganz großer Dank für die finanzielle Förderung geht an die Liz-Mohn-Stiftung und dem Projektfonds Kultur & Schule.
Und schließlich danken wir ganz herzlich Hannelore Brenner vom Verein Room 28 aus Berlin, die uns das Skript für die szenische Lesung und die Ausstellungstafeln zur Verfügung gestellt hat. Als Fachfrau gab sie Workshops und war uns ständige Beraterin. Ohne ihre großzügige Unterstützung wäre das Projekt nicht in dieser Qualität zustande gekommen.
Schüler*innen aus dem Wahlpflichtunterricht Natur und Technik Jahrgang 6 bauen zusammen mit Jonas Kolenc (Künstler aus Hamburg) Verkaufsstände für einen Marktplatz für das Bühnenbild der Kinderoper BRUNDIBÁR, die das Zentrum des Kulturprojekts darstellt.
Aber auch die vielen Darsteller*innen (Jahrgang 5, 6 und 7) und der Kinderchor von BRUNDIBÁR sind fleißig am Proben. Zusammen mit Martynas Stakionis (Dirigent aus Flensburg/Litauen) werden die vielen Gesangspartien mit viel Spaß einstudiert.
Auch unsere Kostümbildnerin Mareike Alexander (Stage Theater Hamburg) konzipiert und fertigt zusammen mit Eltern und Schüler*innen aus Jahrgang 7 die Kostüme.
WPU 6 Natur & Technik zeigt stolz seine Verkaufsstände für „Brundibár“Hauptdarsteller Isaiah (Klasse 7t) spielt den Brundibár und probiert Perücken aus ;-)Kulissen für den Marktplatz in „Brundibár“Solisten „Die drei Tiere“ (Shiba, Asim und Joshua aus der Klasse 6m) proben zusammen mit dem Dirigenten Martynas Stakionisdie beiden Hauptrollen Anninka & und Pepicek (Ranim und Rewar aus der Klasse 7t)musikalische Probe mit Solisten
Unser Theaterkurs der 11. Klasse probt derweilen an der szenischen Lesung von DIE MÄDCHEN VON ZIMMER 28, die als Prelude vor der Kinderoper aufgeführt wird.
Wir sind schon sehr gespannt auf das Gesamtergebnis und freuen uns auf die Vorstellungen am Freitag, 12.07.24 um 17:00 Uhr und Samstag, 13.07.24. um 15:00 Uhr in unserer Aula (Standort Humboldtstraße)!
Zum 10-jährigen Bestehen unserer Ilse-Löwenstein-Schule haben wir uns im Juli 2024 ein einzigartiges Kulturprojekt vorgenommen: ILSE MEETS THERESIENSTADT umfasst die Aufführung einer Kinderoper, eine szenische Lesung und eine Ausstellung in der Aula unserer Schule.
Wir wollen mit diesem Projekt die Namensgeberin unserer Schule – Ilse Löwenstein – würdigen, die in der Humboldtstraße in der Nähe unserer Schule aufwuchs und zusammen mit ihrer Familie ein Opfer des Holocausts wurde. Zudem soll an die jüdischen Gefangenen im Konzentrationslager Theresienstadt erinnert werden, einem Ort, der den Nazis als „Vorzeige“-Lager diente und den Gefangenen das Musizieren und Theaterspielen erlaubte, woran auch viele Kinder beteiligt waren.
Dort führte der Komponist Hans Krása unter Mitwirkung zahlreicher Musiker seine Kinderoper BRUNDIBÁR viele Male auf. Das Stück behandelt die Themen Freundschaft und Zusammenhalt und sollte vor allem den Kindern und Jugendlichen eine Flucht aus dem Alltag des Konzentrationslagers bieten.
Einige Schüler*innen der Jahrgänge 5, 6 und 7 werden die Kinderoper BRUNDIBÁR auf die Bühne bringen. Vorstellungen sind für den 12. und 13. Juli 2024 in der Aula unserer Schule angesetzt, wobei unsere Schüler*innen von externen Profis aus den Bereichen Musik, Theater, Bühnen- und Kostümbild unterstützt werden. Der WPU „Natur und Technik“ aus Jahrgang 6 arbeitet bereits mit dem Künstler und Bühnenbildner Jonas Kolenc an den Kulissen für unsere Aufführung der Oper.
Der Künstler Jonas Kolenc konzipiert und baut das Bühnenbild mit Kindern des WPU „Natur & Technik“ aus Jahrgang 6 für die Kinderoper BRUNDIBÁR
Begleitet wird BRUNDIBÁR von der szenischen Lesung „Die Mädchen von Zimmer 28“, die mit Tagebuchauszügen, Briefen und anderen Dokumenten Überlebende und Opfer des Konzentrationslagers Theresienstadt zu Wort kommen lässt. Die Lesung basiert auf dem gleichnamigen Buch der in Berlin lebenden Autorin Hannelore Brenner, die mit ihrem Verein ROOM28 seit fast 30 Jahren Überlebende aus Theresienstadt als Zeitzeug*innen begleitet und zahlreiche Projekte zu diesem Thema weltweit organisiert. Frau Brenner – Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande – hat unsere Schule bereits besucht und mit unserem Theaterkurs von Jahrgang 11 einen beeindruckenden Workshop abgehalten.
Hannelore Brenner hält einen Workshop mit dem Theaterkurs aus Jahrgang 11
Mit dem Kulturprojekt ILSE MEETS THERESIENSTADT möchten wir verdeutlichen, dass Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in der Vergangenheit zu unmenschlichen Katastrophen geführt haben und in unserer Gesellschaft nie wieder Platz finden dürfen. Stattdessen setzen wir auf Toleranz, Mitgefühl, Freundschaft und Solidarität. Das Schicksal von Ilse Löwenstein und den Kindern von Theresienstadt darf sich nie mehr wiederholen!
Am 25. Mai wurde in unserer Aula das Theaterstück NACH EUROPA als Gastspiel der Gruppe „Eure Formation“ gespielt. Die Schauspieler Lukas Ullrich und Till Florian Beyerbach spielten eine Geschichte von zwei Personen auf der Flucht über das Mittelmeer nach Europa. Das Stück richtet sich an Jugendliche ab 14 Jahren und so waren unsere Jahrgänge 9, 10 und 11 angesprochen und nahmen als Zuschauer daran teil.
Inhaltlich behandelt das Theaterstück NACH EUROPA die Unterschiedlichkeit von Religionen – etwa dem Islam und dem Christentum – und Vorstellungen, Werte und die lange Geschichte von Europa.
Nach einem kräftigen Schlussapplaus blieb den Schüler*innen ein berührendes, informatives und kurzweiliges Theaterstück zum Zustand und der Zerbrechlichkeit unserer Demokratie und darüber, dass Frieden und Gerechtigkeit immer möglich sind. Dass wir für ein demokratisches, freiheitliches Europa immer wieder einstehen müssen, wenn wir es schützen wollen.
Wir danken dem Team von „Eure Formation“ für die gelungene und zeitaktuelle Aufführung und die Möglichkeit zu einem Nachgespräch.
Das Thalia Theater bietet seit vielen Jahren Klassenzimmerstücke an, bei denen Schauspieler*innen direkt in die Schule kommen und kleine Theaterstücke im direkten Umfeld der Schüler*innen aufführen.
Unser WPU 9 Theaterkurs wurde eingeladen, sich das Thalia Klassenzimmerstück „Simpel“ in der Einrichtung „Leben mit Behinderung“ am Südring anzusehen. Die Location passte thematisch genau zum Stück: Barnabé Maluri, „Simpel“ genannt, ist 22 Jahre alt, aber geistig auf dem Stand eines Dreijährigen. Seine Mutter ist gestorben; sein jüngerer Bruder Colbert hat ihr vor ihrem Tod versprochen, sich um Simpel zu kümmern, und nimmt ihn zu sich, nachdem der Vater eine neue Partnerin gefunden und Simpel in einem Heim untergebracht hat. Als Colbert in die Großstadt geht, um dort die Schule zu beenden, ziehen beide Brüder in eine WG, in der es mehr als turbulent zugeht.
Die Schüler*innen waren fasziniert, wie großartig nur der Schauspieler – Philipp Weggler – über eine Stunde diese Geschichte darstellte und wurden zudem für Mitmenschen mit geistiger Behinderung sensibilisiert. Wir freuen uns schon auf weitere Klassenzimmerstücke!
Stadtteilschule in Hamburg Uhlenhorst / Barmbek-Süd