Es war einmal eine Schnecke, die sich fragte: „Wie es im Land der Toten aussehen würde oder gibt es das überhaupt?“ Eines Tages war die Schnecke am Essen. Sie aß schönen großen Löwenzahn. Der schmeckte ihr am besten. Auf der anderen Seite der Wiese landete ein Rabe. Eigentlich sind Schnecken und Raben Feinde, aber die Schnecke wollte wissen, ob der Rabe ins Land der Toten fliegen könne. Also ging sie zum Raben. „Die Schnecke ist aber eine besondere Schnecke“, dachte sich der Rabe, weil sie ganz schön schnell war.
Die Schnecke sagte ganz selbstbewusst: „Kannst du ins Land der Toten fliegen?“ Der Rabe war erstaunt, weil sonst jede Schnecke Angst vor ihm hatte. Er antwortete: „Ja klar kann ich das!“ Die Schnecke freute sich, zeigte es aber nicht.
Sie fragte: „Kannst du mich hinfliegen?“ Der Rabe überlegte und kam zu dem Entschluss, dass er es machen würde. „Aber unter einer Bedingung. Du musst mir verraten, wie es in deinem Haus aussieht!“ Die Schnecke war einverstanden und packte sich noch schön großen Löwenzahn ein.
Also flogen sie los. Es dauerte ganz schön lange, bis sie in der Nähe der Wolken waren. Sie redeten die ganze Zeit ohne Pause, als ob sie gute Freunde wären. Es war schon Abend und der Rabe brauchte eine Pause. Sie landeten auf einer Wolke, damit beide schlafen konnten.
Am nächsten Tag flogen sie also weiter. Die Schnecke fragte: „Wann sind wir eigentlich da, es dauert schon so lange?“ Der Rabe antwortete nicht. Die Schnecke war genervt und redete für eine lange Zeit nicht mehr. „Wir sind da“, sagte der Rabe.
Die Schnecke guckte sich um, aber sah nichts. Die Schnecke sagte genervt: „Ey, wo ist das Land?“
Der Rabe meinte: „Wenn du es glaubst, siehst du es.“
Sie flogen in Stille zurück. Als sie ankamen, bedankte sich die Schnecke und sagte: „Dankeschön, ich wollte schon immer das Land der Toten sehen.“ Sie ging ganz langsam weg und drehte sich nochmal um und sagte: „Du hast recht. Wenn man glaubt, ist alles möglich.“