Begegnungen mit anderen Kulturen schaffen und darüber ins Gespräch kommen sind eines der vielen Ziele der interkulturellen Projektwoche in Jahrgang 7. Um das Judentum auch für die Schüler_innen der Ilse-Löwenstein-Schule erfahrbar zu machen, hat sich der 7. Jahrgang sich dazu entschlossen, die interkulturelle Projektwoche dem Judentum zu widmen und unter dem Motto „Schabbat – Sonntag – Ruhetag“ zu stellen.
Die Schüler_innen der 7. Klassen setzen sich dabei intensiv mit ihrem persönlichen Ruhetag auseinander, erfahren, warum es den Sonntag gibt und welche Bedeutung der jüdische Ruhetag Schabbat hat.
Die 7. Klassen besuchen in diesem Zusammenhang außerschulische Lernorte wie die Synagoge in der Hohen Weide 34 und haben dort die Möglichkeit, mit einem praktizierenden Juden ins Gespräch zu kommen, der ihnen die Synagoge mit ihren Kultgegenständen erklärt und von seinem Alltag als Jude erzählt. In Zusammenarbeit mit dem Museum für Hamburgische Geschichte macht sich eine 7. Klasse auf Spurensuche nach jüdischem Leben im Grindelviertel, dem bekanntesten Quartier jüdischer Kultur in Hamburg. Dabei absolvieren die 7.-Klässler_innen eine Rallye zu den Spuren jüdischer Kultur-, Sozial- und Bildungseinrichtungen des 19. Jahrhunderts, die dem Viertel im Volksmund einst den Namen „Klein-Jerusalem“ eingebracht haben.
In der Schule beschäftigen sich die Schüler_innen mit den jüdischen Festen, Kultgegenständen und Speisegeboten. Die Klasse 7r nimmt sich vor, einige jüdische Speisen wie Matzen, Latkes oder Challa zu backen. Das sind Speisen, die an jüdischen Feiertagen sehr oft zubereitet werden.
Ein großes Highlight ist der heutige Besuch von Arie Rosen gewesen, welcher durch das Projekt „Kulturelle Begegnungen“ in Jerusalem ermöglicht wird. Er ist kurz zuvor aus Jerusalem angereist, um Vorträge zum Judentum, Israel und den Schabbat in Hamburger Schulen zu halten. In der Aula der Ilse-Löwenstein-Schule hat Arie Rosen einen eindrucksvollen und anschaulichen Vortrag gehalten, indem er nicht nur mündlich über das Judentum und den Schabbat referiert hat, sondern auch anhand von Kultgegenständen wie einer Thorarolle, seinen Tefflin (Gebetsriemen), Schabbatleuchtern, Besamimbüchse, Kidduschbecher aus seinem Alltag erzählte. Die Schüler_innen haben dabei die Möglichkeit gehabt, mit ihm ins Gespräch zu kommen, Fragen zu stellen und die Kultgegenstände auch anzufassen. Darüber hinaus konnte er die Schüler_innen dazu motivieren, mit ihm ein Kinderlied zum Schabbat mitzusingen.
Im besonderen Maße trägt diese Projektwoche dazu bei, dass die interkulturellen Kompetenzen unserer Schüler_innen gefördert werden, indem sie andere Kulturen besser verstehen lernen, über ihre eigene kulturelle Identität reflektieren, darüber ins Gespräch kommen und Vorurteile abbauen. Insgesamt ist es ein sehr gelungenes Projekt, welches auch der Völkerverständigung dient und auch in Gedenken an die Namensgeberin unserer Schule, Ilse Löwenstein, organisiert worden ist.