Archiv der Kategorie: Ilse Löwenstein

Holocaust-Zeitzeugin Marione Ingram besucht die Ilse-Löwenstein-Schule

Ein unvergesslicher Tag für unsere Schule! Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 10-jährigen Bestehen der Schule kam Marione Ingram in unsere Aula und sprach mit den Schüler*innen der Vorstufe, einer Gruppe aus dem 10. Jahrgang und den Klassensprecher*innen aller Klassen. Marione ist 89 Jahre alt und eine ganz besondere Zeitzeugin. Als jüdisches Mädchen in Hamburg überlebte sie den Holocaust, Bombardierungen und Feuersturm. Insbesondere aus den Erfahrungen der Nachkriegsjahre heraus setzt sie sich bis heute für Frieden und Menschenrechte ein.

Es ist nicht nur Mariones Geschichte, die berührt und nachdenklich macht. Es ist auch diese Frau, die vor Kraft und Lebensfreude sprüht und die jeden mitnimmt.

Anna-Lena, Aline, Nursima und Celina aus der 11. Klasse haben das Gespräch inhaltlich sehr gut vorbereitet und moderiert und für eine ganz besondere Atmosphäre gesorgt.

„Ich als eine der Moderatorinnen fand, dass dieses Gespräch mit Marione eine echt seltene Ehre war. Uns wurde die Gelegenheit gegeben, ihre Geschichte persönlich von ihr zu erfahren, was uns laut Marione zu Zweit-Zeugen macht. Sie war auf allen Ebenen offen, uns alle Fragen zu beantworten und hat uns motiviert, selbst in den Bereichen Politik und Gleichberechtigung aktiv zu werden. Denn wir sind die Zukunft unserer Welt. Marione ist eine sehr warmherzige und tapfere Frau. Trotz ihres hohen Alters setzt sie sich für Minderheiten ein und erzählt ihre Geschichte an vielen Schulen in Hamburg.“
Aline

„Marione Ingram hat mich tief berührt, da sie als Holocaust-Überlebende ihre Geschichte teilt und uns daran erinnert, wie wichtig es ist, die passierten Ereignisse nie zu vergessen. Sie war sehr offen und hat alle Fragen beantwortet und viel erzählt und uns mit ihrer Geschichte tief berührt. Ihr Mut und ihre Hoffnung durch ihre Erzählungen haben mich inspiriert und mir gezeigt, dass wir uns für Verständnis (Akzeptanz) und Menschlichkeit einsetzen sollten. Es wäre toll, wenn alle Jugendlichen die Chance hätten, mit ihr zu sprechen und aus ihrer Geschichte zu lernen, um eine bessere Welt zu gestalten.“
Eliona

„Mir hat am gestrigen Tag sehr gefallen, dass Marione Ingram so offen mit uns über ihre Vergangenheit geredet hat. Sie hat das Gespräch mit uns zu etwas Persönlichem gemacht. Sie hat auch erwähnt, dass sie einen Bezug zu unserer Schule hat, da ihr Onkel damals mit Ilse Löwenstein zusammen in dasselbe Konzentrationslager deportiert wurde. ‚Vielleicht haben sich die beiden sogar an den Händen gehalten‘, sagte sie. Ich würde jedem, der die Möglichkeit hat, empfehlen, mit ihr oder generell mit Zeitzeugen zu sprechen, solange es noch möglich ist. Es ist alles viel persönlicher und man nimmt alles anders auf, als zum Beispiel im Unterricht, wenn man es in einem Buch liest. Man sollte sich darauf einstellen, dass alles länger dauern könnte, da sie sehr viel und lange auf eine Frage eingeht und antwortet. Ihre Sprache war ein Gemisch aus Englisch und Deutsch. Trotzdem ist das Gespräch mit ihr super interessant gewesen.“
Hannah

„Ich fand es auch gut, dass sie ihr Ziel verfolgt hat, das sie sich in der Nacht zu ihrem 8. Geburtstag gesetzt hat. Sie wollte nämlich eine Friedenskämpferin werden und hat dies auch geschafft. Sie geht auf Demonstrationen und setzt sich für den Frieden in der Welt ein.“
Julie

„Beim Interview hat mich vor allem Mariones Offenheit und ihre Wärme, die sie uns gegenüber bedingungslos geäußert und uns spüren lassen hat, beeindruckt. Gerade das hat mich auch gewundert: ihr Wunsch nach Widerstand und danach, all ihre Erlebnisse, Gefühle und Gedanken mit unserer Jugend zu teilen. Ebenso besonders ist, dass sie mich persönlich dabei motiviert hat, selbst in Bewegung zu gehen – gerade im politischen Spektrum. Oft betrachte ich es als anstrengend, anderen gegenüber erst einmal meinen Standpunkt, meine Perspektive zu vermitteln und zu präsentieren. Die bewundernswerte Marione hat mir aber gezeigt, dass all dieser Aktivismus, in dem man seine Überzeugung teilt, einer Welt voller Ungerechtigkeiten nur zu Gute kommt. Auch ihre neuesten Proteste, die sie täglich besucht, bringen mich dazu, darüber zu reflektieren, ob ich genug mache, um mich gegen Krieg auszusprechen und für Frieden zu stehen. Marione ist somit für mich nicht nur eine Zeitzeugin; sie ist zugleich auch eine Friedenszeugin!“
Nursima

Kulturprojekt ILSE MEETS THERESIENSTADT ist gestartet!

Zum 10-jährigen Bestehen unserer Ilse-Löwenstein-Schule haben wir uns im Juli 2024 ein einzigartiges Kulturprojekt vorgenommen: ILSE MEETS THERESIENSTADT umfasst die Aufführung einer Kinderoper, eine szenische Lesung und eine Ausstellung in der Aula unserer Schule.

Wir wollen mit diesem Projekt die Namensgeberin unserer Schule – Ilse Löwenstein – würdigen, die in der Humboldtstraße in der Nähe unserer Schule aufwuchs und zusammen mit ihrer Familie ein Opfer des Holocausts wurde. Zudem soll an die jüdischen Gefangenen im Konzentrationslager Theresienstadt erinnert werden, einem Ort, der den Nazis als „Vorzeige“-Lager diente und den Gefangenen das Musizieren und Theaterspielen erlaubte, woran auch viele Kinder beteiligt waren.

Dort führte der Komponist Hans Krása unter Mitwirkung zahlreicher Musiker seine Kinderoper BRUNDIBÁR viele Male auf. Das Stück behandelt die Themen Freundschaft und Zusammenhalt und sollte vor allem den Kindern und Jugendlichen eine Flucht aus dem Alltag des Konzentrationslagers bieten.

Einige Schüler*innen der Jahrgänge 5, 6 und 7 werden die Kinderoper BRUNDIBÁR auf die Bühne bringen. Vorstellungen sind für den 12. und 13. Juli 2024 in der Aula unserer Schule angesetzt, wobei unsere Schüler*innen von externen Profis aus den Bereichen Musik, Theater, Bühnen- und Kostümbild unterstützt werden. Der WPU „Natur und Technik“ aus Jahrgang 6 arbeitet bereits mit dem Künstler und Bühnenbildner Jonas Kolenc an den Kulissen für unsere Aufführung der Oper.

Begleitet wird BRUNDIBÁR von der szenischen Lesung „Die Mädchen von Zimmer 28“, die mit Tagebuchauszügen, Briefen und anderen Dokumenten Überlebende und Opfer des Konzentrationslagers Theresienstadt zu Wort kommen lässt. Die Lesung basiert auf dem gleichnamigen Buch der in Berlin lebenden Autorin Hannelore Brenner, die mit ihrem Verein ROOM28 seit fast 30 Jahren Überlebende aus Theresienstadt als Zeitzeug*innen begleitet und zahlreiche Projekte zu diesem Thema weltweit organisiert. Frau Brenner – Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande – hat unsere Schule bereits besucht und mit unserem Theaterkurs von Jahrgang 11 einen beeindruckenden Workshop abgehalten.

Mit dem Kulturprojekt ILSE MEETS THERESIENSTADT möchten wir verdeutlichen, dass Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in der Vergangenheit zu unmenschlichen Katastrophen geführt haben und in unserer Gesellschaft nie wieder Platz finden dürfen. Stattdessen setzen wir auf Toleranz, Mitgefühl, Freundschaft und Solidarität. Das Schicksal von Ilse Löwenstein und den Kindern von Theresienstadt darf sich nie mehr wiederholen!

Letzter Stein unserer Stolperstein-Challenge verlegt

Am 15. September haben wir an dieser Stelle berichtet, dass die ILSe-Challenge 22/23 geschafft ist! Die Stolperstein-Challenge hatten wir zum Ilse-Geburtstag 2022 ausgerufen. Durch das Engagement vieler SchülerInnen wurden sogar 13 Stolpersteinpatenschaften übernommen.

Nun wurde am 25. Februar der letzte der „ILSe-Challenge 22/23 – Stolpersteine“ in unmittelbarer Umgebung unserer Schule, nämlich in der Humboldtstraße 66 verlegt.

Die Verlegung des Steins der Klasse 9e übernahm der Künstler und Erfinder der Stolpersteine Gunter Demnig. Seit 1996 verlegt er diese zur Erinnerung an Opfer des Nationalsozialismus. Mittlerweile wurden über 100.000 Stolpersteine in Deutschland wie auch in 30 weiteren europäischen Ländern verlegt. Zu jedem Stein gibt es eine Geschichte und viele davon kennt Gunter Demnig auswendig. Vielleicht kommt er ja noch mal im Herbst zu uns, um uns davon zu erzählen. Wir würden uns sehr freuen.

Ein außergewöhnlicher Auftakt: Die gesamte Ilse-Löwenstein-Schule feiert mit einem Geburtstagsumzug ihr 10-jähriges Bestehen

Der 21. September 2023 war ein besonderer Tag für uns an der Ilse-Löwenstein-Schule. Wir haben den Geburtstag unserer Namensgeberin auf eine ganz besondere Weise gefeiert. Der Geburtstagsumzug zu Ehren von Ilse Löwenstein bildete einen unvergesslichen Auftakt des Jubiläumsjahres zum 10-jährigen Bestehen unserer Schule.

Wir versammelten uns vor unserer Schule und zogen mit über 600 Schüler*innen und Lehrer*innen in den Farben unserer Schule durch unser Stadtviertel. Die Route führte uns an den Stolpersteinen vorbei, für die unsere Schule im letzten Schuljahr Patenschaften übernommen hat. Diese Steine erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus und sind ein wichtiger Teil unserer Geschichte. Wir haben Blumen niedergelegt und den Menschen gedacht.

Die Polizei begleitete unseren Umzug, um die Sicherheit aller Teilnehmer*innen zu gewährleisten. Die Menschen in unserem Stadtteil schauten neugierig zu, und wir wurden zu einem lebendigen Teil der Gemeinschaft.

Kamera + Schnitt: Tamme (10 m) + Cajus Pruin

Eine weitere Besonderheit war der Besuch von Herrn Peter Hess, der uns bei der Stolperstein-Challenge unterstützend zur Seite stand.

Wir möchten uns herzlich beim Schulverein bedanken, der diese Veranstaltung großzügig unterstützt hat. Es war ein besonderer Tag!

Die ILSe feiert! 10 Jahre. 10 Events. Unzählige Erinnerungen.

Haben Sie Interesse mitzuwirken? Dann wenden Sie sich gern unter der folgenden E-Mail-Adresse an unsere Elternvertreterinnen und Elternvertreter:

eltern@ilse-loewenstein-schule.de

AktionstagAktion
1.21.09.23Geburtstag Ilse Löwenstein
2.07.11.23Assemblies
3.17.11.23Vorlesetag Jahrgang 5
4.01.12.23X-Mas-Party Jahrgänge 5-7
5.Jan. / Feb. 24Lesung mit Marione Ingram
6.01.02.24ILSe-Winterball
7.06.06.24Bundesjugendspiele
8.12.07.24
13.07.24
Brundibar
9.15.07.24ILSe-Cup
10.Sept. 24100 Jahre Ilse Löwenstein

Die ILSe-Challenge 22/23 ist geschafft!

Zum Ilse-Geburtstag 2022 haben wir die Stolperstein-Challenge ausgerufen. Durch das Engagement vieler Schüler*innen wurden bisher sogar 13 Stolpersteinpatenschaften übernommen.

Schüler*innen wurde im Philosophiekurs 10 die Möglichkeit gegeben, eine Gruppe aus jüngeren Schüler*innen zu versammeln, diese beim Fundraising für einen Stolpersteinpatenschaft zu unterstützen und über den Prozess der Verlegung eine Hausarbeit zu erstellen.

Aber auch die AG „Schule gegen Rassismus“ von Christina Lange und die jetzige 9e von Sabine Krüger haben vier Patenschaften übernommen. Es gab einen Flohmarkt, Kuchenverkäufe, und Spenden wurden gesammelt, sodass am Ende 13 mal 120 Euro für die Stolpersteine zur Verfügung standen. Am 10. Juni wurden 7 Stolpersteine in der Nähe unserer Schule verlegt:

Zum ILSe-Geburtstag am 21.09.2023 werden zwei Plakate in den Schaukästen vor der Schule aufgehängt, auf denen ihr auch die Standorte der Stolpersteine findet. Kommt gerne vorbei und guckt sie euch an.

Wir freuen uns über das Engagement unser Schüler*innen und bedanken uns für ihre Mithilfe. Ein großes Dankeschön gilt auch Astrid Bürenheide, die maßgeblich an der Organisation der Verlegungen beteiligt war.

„medico international“ dankt unserer Schule

Nach den erfolgreichen Spendenaktionen durch den Kuchenverkauf der Klasse 7r und unseres Spenden- und Spielmarktes des Jahrgangs 6 für die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien hat nun die Spendensumme von 800 Euro (300 Euro: Klasse 7r und 500 Euro: Jahrgang 6) die Organisation medico international erreicht. Über eine Videobotschaft erhielt unsere Schule nicht nur ein herzliches Dankeschön an alle beteiligten Schüler*innen, sondern es wurde auch mitgeteilt, für was das Spendengeld genau eingesetzt wird und wie es den Menschen vor Ort hilft. Es ist ganz toll zu wissen, dass wir aktiv helfen konnten!

Aber seht selbst:

Die Videos auf unserem Youtube-Kanal sind generell nicht öffentlich gelistet, sondern nur hier einsehbar.