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Die ILSe hat gewählt: Ergebnisse der Juniorwahl zur Europawahl

In der Woche vor der Europawahl öffneten die Wahlhelfer*innen der VS die Wahllokale für die Juniorwahl an der HU89. Die Jahrgänge 8-11 nahmen mit ihren Wahlbenachrichtigungen teil und fanden echte Wahlbedingungen vor. Nachdem sie im Wählerverzeichnis abgehakt wurden, erhielten sie ihren Wahlschein und gingen in die Wahlkabinen, um ihre Stimme abzugeben. Anschließend wurde der geheime Wahlschein in eine versiegelte Urne geworfen.

In den Wochen vor der Wahl haben sich die Jahrgänge altersangemessen mit der Europawahl auseinandergesetzt. Es gab umfangreiche Informationsmöglichkeiten, sodass alle Schüler*innen eine fundierte Entscheidung treffen konnten. Die hohe Wahlbeteiligung spiegelt das große Interesse an politischer Einflussnahme wider.

Am Freitag, den 8. Juni, wurden die Stimmen an der Schule ausgezählt, um die Ergebnisse zeitgleich mit den ersten Hochrechnungen der Europawahl präsentieren zu können. Die Ergebnisse der Juniorwahl an der ILSe zeigen im Gegensatz zur Europawahl ein klares Bekenntnis zu etablierten Parteien.

Das Ergebnis der Europawahl und auch das der ILSe bestärkt uns darin, uns weiterhin und mit noch mehr Einsatz für Demokratie, Menschenrechte und Vielfalt stark zu machen.

Holocaust-Zeitzeugin Marione Ingram besucht die Ilse-Löwenstein-Schule

Ein unvergesslicher Tag für unsere Schule! Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 10-jährigen Bestehen der Schule kam Marione Ingram in unsere Aula und sprach mit den Schüler*innen der Vorstufe, einer Gruppe aus dem 10. Jahrgang und den Klassensprecher*innen aller Klassen. Marione ist 89 Jahre alt und eine ganz besondere Zeitzeugin. Als jüdisches Mädchen in Hamburg überlebte sie den Holocaust, Bombardierungen und Feuersturm. Insbesondere aus den Erfahrungen der Nachkriegsjahre heraus setzt sie sich bis heute für Frieden und Menschenrechte ein.

Es ist nicht nur Mariones Geschichte, die berührt und nachdenklich macht. Es ist auch diese Frau, die vor Kraft und Lebensfreude sprüht und die jeden mitnimmt.

Anna-Lena, Aline, Nursima und Celina aus der 11. Klasse haben das Gespräch inhaltlich sehr gut vorbereitet und moderiert und für eine ganz besondere Atmosphäre gesorgt.

„Ich als eine der Moderatorinnen fand, dass dieses Gespräch mit Marione eine echt seltene Ehre war. Uns wurde die Gelegenheit gegeben, ihre Geschichte persönlich von ihr zu erfahren, was uns laut Marione zu Zweit-Zeugen macht. Sie war auf allen Ebenen offen, uns alle Fragen zu beantworten und hat uns motiviert, selbst in den Bereichen Politik und Gleichberechtigung aktiv zu werden. Denn wir sind die Zukunft unserer Welt. Marione ist eine sehr warmherzige und tapfere Frau. Trotz ihres hohen Alters setzt sie sich für Minderheiten ein und erzählt ihre Geschichte an vielen Schulen in Hamburg.“
Aline

„Marione Ingram hat mich tief berührt, da sie als Holocaust-Überlebende ihre Geschichte teilt und uns daran erinnert, wie wichtig es ist, die passierten Ereignisse nie zu vergessen. Sie war sehr offen und hat alle Fragen beantwortet und viel erzählt und uns mit ihrer Geschichte tief berührt. Ihr Mut und ihre Hoffnung durch ihre Erzählungen haben mich inspiriert und mir gezeigt, dass wir uns für Verständnis (Akzeptanz) und Menschlichkeit einsetzen sollten. Es wäre toll, wenn alle Jugendlichen die Chance hätten, mit ihr zu sprechen und aus ihrer Geschichte zu lernen, um eine bessere Welt zu gestalten.“
Eliona

„Mir hat am gestrigen Tag sehr gefallen, dass Marione Ingram so offen mit uns über ihre Vergangenheit geredet hat. Sie hat das Gespräch mit uns zu etwas Persönlichem gemacht. Sie hat auch erwähnt, dass sie einen Bezug zu unserer Schule hat, da ihr Onkel damals mit Ilse Löwenstein zusammen in dasselbe Konzentrationslager deportiert wurde. ‚Vielleicht haben sich die beiden sogar an den Händen gehalten‘, sagte sie. Ich würde jedem, der die Möglichkeit hat, empfehlen, mit ihr oder generell mit Zeitzeugen zu sprechen, solange es noch möglich ist. Es ist alles viel persönlicher und man nimmt alles anders auf, als zum Beispiel im Unterricht, wenn man es in einem Buch liest. Man sollte sich darauf einstellen, dass alles länger dauern könnte, da sie sehr viel und lange auf eine Frage eingeht und antwortet. Ihre Sprache war ein Gemisch aus Englisch und Deutsch. Trotzdem ist das Gespräch mit ihr super interessant gewesen.“
Hannah

„Ich fand es auch gut, dass sie ihr Ziel verfolgt hat, das sie sich in der Nacht zu ihrem 8. Geburtstag gesetzt hat. Sie wollte nämlich eine Friedenskämpferin werden und hat dies auch geschafft. Sie geht auf Demonstrationen und setzt sich für den Frieden in der Welt ein.“
Julie

„Beim Interview hat mich vor allem Mariones Offenheit und ihre Wärme, die sie uns gegenüber bedingungslos geäußert und uns spüren lassen hat, beeindruckt. Gerade das hat mich auch gewundert: ihr Wunsch nach Widerstand und danach, all ihre Erlebnisse, Gefühle und Gedanken mit unserer Jugend zu teilen. Ebenso besonders ist, dass sie mich persönlich dabei motiviert hat, selbst in Bewegung zu gehen – gerade im politischen Spektrum. Oft betrachte ich es als anstrengend, anderen gegenüber erst einmal meinen Standpunkt, meine Perspektive zu vermitteln und zu präsentieren. Die bewundernswerte Marione hat mir aber gezeigt, dass all dieser Aktivismus, in dem man seine Überzeugung teilt, einer Welt voller Ungerechtigkeiten nur zu Gute kommt. Auch ihre neuesten Proteste, die sie täglich besucht, bringen mich dazu, darüber zu reflektieren, ob ich genug mache, um mich gegen Krieg auszusprechen und für Frieden zu stehen. Marione ist somit für mich nicht nur eine Zeitzeugin; sie ist zugleich auch eine Friedenszeugin!“
Nursima

Bundesjugendspiele auf der Jahnkampfbahn

Am 06. Juni war es mal wieder so weit. Alle Schülerinnen und Schüler der Ilse-Löwenstein-Schule haben sich auf der Jahnkampfbahn im Hamburger Stadtpark getroffen, um die Bundesjugendspiele der Leichtathletik auszutragen. Auch in diesem Jahr zeigten die Schülerinnen und Schüler wieder großes Engagement und sportlichen Ehrgeiz bei den verschiedenen Disziplinen. Besonders beeindruckend war die positive Atmosphäre während des Events. Die Lehrkräfte und Organisatoren waren mit dem reibungslosen Ablauf und den Leistungen der Schülerinnen und Schüler sehr zufrieden. Zahlreiche Ehren- und Siegerurkunden werden in den nächsten Tagen an die erfolgreichen Teilnehmer und Teilnehmerinnen verliehen.

Die Veranstaltung war ein voller Erfolg und hat dazu beigetragen, den Teamgeist und die sportliche Begeisterung an der Schule zu stärken. Wir sind stolz auf die Leistungen unserer Schülerinnen und Schüler und freuen uns auf weitere erfolgreiche Sportevents in diesem und im nächsten Schuljahr.

Kulturprojekt ILSE MEETS THERESIENSTADT ist gestartet!

Zum 10-jährigen Bestehen unserer Ilse-Löwenstein-Schule haben wir uns im Juli 2024 ein einzigartiges Kulturprojekt vorgenommen: ILSE MEETS THERESIENSTADT umfasst die Aufführung einer Kinderoper, eine szenische Lesung und eine Ausstellung in der Aula unserer Schule.

Wir wollen mit diesem Projekt die Namensgeberin unserer Schule – Ilse Löwenstein – würdigen, die in der Humboldtstraße in der Nähe unserer Schule aufwuchs und zusammen mit ihrer Familie ein Opfer des Holocausts wurde. Zudem soll an die jüdischen Gefangenen im Konzentrationslager Theresienstadt erinnert werden, einem Ort, der den Nazis als „Vorzeige“-Lager diente und den Gefangenen das Musizieren und Theaterspielen erlaubte, woran auch viele Kinder beteiligt waren.

Dort führte der Komponist Hans Krása unter Mitwirkung zahlreicher Musiker seine Kinderoper BRUNDIBÁR viele Male auf. Das Stück behandelt die Themen Freundschaft und Zusammenhalt und sollte vor allem den Kindern und Jugendlichen eine Flucht aus dem Alltag des Konzentrationslagers bieten.

Einige Schüler*innen der Jahrgänge 5, 6 und 7 werden die Kinderoper BRUNDIBÁR auf die Bühne bringen. Vorstellungen sind für den 12. und 13. Juli 2024 in der Aula unserer Schule angesetzt, wobei unsere Schüler*innen von externen Profis aus den Bereichen Musik, Theater, Bühnen- und Kostümbild unterstützt werden. Der WPU „Natur und Technik“ aus Jahrgang 6 arbeitet bereits mit dem Künstler und Bühnenbildner Jonas Kolenc an den Kulissen für unsere Aufführung der Oper.

Begleitet wird BRUNDIBÁR von der szenischen Lesung „Die Mädchen von Zimmer 28“, die mit Tagebuchauszügen, Briefen und anderen Dokumenten Überlebende und Opfer des Konzentrationslagers Theresienstadt zu Wort kommen lässt. Die Lesung basiert auf dem gleichnamigen Buch der in Berlin lebenden Autorin Hannelore Brenner, die mit ihrem Verein ROOM28 seit fast 30 Jahren Überlebende aus Theresienstadt als Zeitzeug*innen begleitet und zahlreiche Projekte zu diesem Thema weltweit organisiert. Frau Brenner – Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande – hat unsere Schule bereits besucht und mit unserem Theaterkurs von Jahrgang 11 einen beeindruckenden Workshop abgehalten.

Mit dem Kulturprojekt ILSE MEETS THERESIENSTADT möchten wir verdeutlichen, dass Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in der Vergangenheit zu unmenschlichen Katastrophen geführt haben und in unserer Gesellschaft nie wieder Platz finden dürfen. Stattdessen setzen wir auf Toleranz, Mitgefühl, Freundschaft und Solidarität. Das Schicksal von Ilse Löwenstein und den Kindern von Theresienstadt darf sich nie mehr wiederholen!